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  • The Daily — erste iPad-Zeitung vorgestellt

    Rupert Murdoch stellt mit The Daily die erste Zeitung vor, die exklusiv für das iPad produziert wird. Es handelt sich dabei um eine etwas aufwändiger produzierte Online-Zeitung, welche zu moderaten Preisen als Abonnement angeboten wird.

    Auf dem iPad ruhten von Anfang an viele Hoffnungen der Zeitungsverleger. Das iPad sollte eine Übertragung des altbewährten Print-Geschäftsmodells auf digitale Inhalte ermöglichen: Paid Content und Abonnements statt kostenlosem Zugriff übers Web.

    Zahlreiche Anbieter von redaktionellen Inhalten bieten eine kostenpflichtige App an, mit der auf Webinhalte oder digitale Ausgaben der Printprodukte zugegriffen werden kann. Das iPad wurde als zusätzlicher Distributionsweg eines bestehenden Produkts gesehen.

    Der Medienmogul Rupert Murdoch geht jedoch weiter und wagt ein Experiment mit offenen Ausgang. Murdoch stellte heute offiziell die iPad-Zeitung The Daily vor. Im Unterschied zu anderen Zeitungs-Apps werden die Inhalte von The Daily allerdings exklusiv für diese Zeitung produziert und auf keinem anderen Weg erhältlich sein.

    Inhaltlich wird es in Richtung Boulevard-Zeitung gehen, neben klassischen News wird es eigene Bereiche für Meldungen zu Sport, Gossip und Apps geben. Dabei soll es auch zahlreiche Videos sowie eine Audio-Versionen von ausgewählten Texten geben. Dazu kommt eine lokalisierte Anzeige des Wetters und Personalisierungen durch die Auswahl favorisierter Sport-Teams. Eine Kommentar-Funktion soll ebenfalls integriert sein.

    Die Preise sind moderat gestaltet: Ein Wochen-Abonnement wird 99 Cent kosten, für ein Jahres-Abonnement müssen 39,99 Dollar bezahlt werden. Die Konsumenten profitieren hier tatsächlich von den niedrigeren Distributionskosten.

    Um diese Abonnement-Modell möglichst einfach zu halten, wurde von Apple eigens die Funktionalität des App Store erweitert. So werden in Zukunft auch automatische Verlängerungen von Abonnements als neue Zahlungsoption möglich sein. Bei einer Preiserhöhung wird jedoch keine automatische Verlängerung durchgeführt.

    Das Konzept von The Daily macht durchaus einen guten Eindruck. Redaktionelle Inhalte werden in angemessener Form für ein modernes Trägermedium wie das iPad angepasst. Dennoch handelt es sich nicht um das angekündigte großartige Produkt, das eine Revolution bedeuten sollte. Die neue iPad-Zeitung von Murdoch ist eine etwas aufwändiger produzierte Online-Zeitung, welche allerdings nichts grundlegend Neues bietet. Ob das ausreicht um die Konsumenten von einer bezahlten Online-Zeitung zu überzeugen, wird sich erst zeigen.

    Artikel ver�ffentlicht von am 02. Februar 2011 |


    Hubert Pflumm (hpf)
    04. Februar 2011 [#]
    Es ist wirklich traurig, was bei den Verlegern passiert! Die verstehen einfach nicht und haben an den „alten Zöpfen“ zu lange festgehalten!

    Die Zeit hat sich gewandelt - Informationen sind heute für jeden zugänglich, ob aus Blogs oder aus Zeitungen. Ich habe schon lange keine Tageszeitung mehr. Die Informationen, die ich früh morgens und den ganzen Tag über aus dem Internet erhalte, reichen mir.

    Ich habe viele Jahre für einen großen Verlag gearbeitet. Dort war das Hauptthema nicht Innovation sondern Bestandssicherung. Jetzt ist die „Karre im Dreck“ - Verlorene Abonnenten bekommt man in der Regel nicht mehr zurück, wahrscheinlich auch nicht mit dem iPad....

    Die Verlage wollen nicht einsehen dass Ihre Zeit gekommen ist!

    Viele Grüße
    Hubert Pflumm (hpf)
    http://www.pflumm.de
    Thomas
    04. Februar 2011 [#]
    @Hubert: natürlich kann Bestandssicherung nicht alles sein. Aber gerade im Zeitungsbereich muss man dann doch fragen: was sollten sie sonst machen? Manche Verlage investieren schon recht klug in vielversprechende Internetportale abseits vom Nachrichtengeschäft. Aber was könnten sie denn deiner Meinung nach machen, um mit journalistischen Leistungen noch Geld zu verdienen? Im Gegensatz zu anderen Branchen, die ihre Probleme mit dem Internet haben (v.a. Musik und Film-Industrie) sehe ich da nicht so viele Möglichkeiten für sinnvolle Innovationen, wenn wir mal von neuen Trägermedien wie iPad absehen ...

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