Google Trends für Websites
Google Trends zeigt die Beliebtheit von Suchbegriffen im Laufe der Zeit. Nun wurde der Dienst erweitert, ab sofort gibt es auch Google Trends für Websites. Hier wird, ähnlich wie bei Alexa oder Quantcast, die Entwicklung der Besucherzahlen einzelner Websites angezeigt.
Zu Googles größtem Kapital gehört die ausgeklügelte Suchtechnologie, ein etabliertes Werbenetzwerk und natürlich der riesige Datenbestand. Denn dank Suchprotokollen, Google Toolbar, Google Analytics und den Daten von AdWords weiß Google so manches, was nicht einmal die Geheimdienste dieser Welt wissen. Da dürfte es auch nicht verwundern, dass Google immer mehr Dienste zur Verfügung stellt, welche auf diese gewaltigen Datenmengen zurückgreifen.
Seit dem Frühjahr 2006 bietet Google einen Dienst namens Google Trends an. Mit Google Trends lassen sich die Suchvolumina von bestimmten Suchwörtern bestimmen, sowie deren Entwicklung im Laufe der Zeit. Vor allem für kleine Website-Betreiber ist dies ein Segen. Wer sich keine aufwändige und kostenspielige Marktforschung leisten kann, bekommt dank Google Trends trotzdem einige Anhaltspunkte.
Nun wurde Google Trends erweitert: Ab sofort gibt es auch Google Trends für Websites. Hier wird die geschätzte Traffic-Entwicklung von Websites angezeigt. Der Dienst steht damit in direkter Konkurrenz zu Alexa, Quantcast oder Compete. Google Trends zeigt darüber hinaus, nach welchen Konkurrenzseiten und Suchbegriffen die Besucher einer Website suchen. Die Daten können nach Ländern segmentiert werden, und es gibt eine konkrete Schätzung der Besucherzahl (um diese zu sehen, muss man angemeldet sein).
Vergleich zwischen den Online-Auftritten deutscher Zeitungen.
Datenquellen und Qualität
Welche Daten aus dem riesigen Datenbestand für Google Trends tatsächlich herangezogen werden, ist nicht ganz klar. Laut den FAQs stammen diese aus der Websuche, Opt-In Daten von Analytics und der Toolbar sowie aus den Erhebungen externer Marktforschungunternehmen. Daten von Google Analytics werden dann verwendet, wenn Benchmarking aktiviert wurde.
Die Qualität der Daten dürfte besser sein als bei Alexa, je nach Seite sind dennoch deutliche Abweichungen möglich. Im Gegensatz zu Alexa werden bei Google Trends nur Websites berücksichtigt, zu denen ausreichend signifikante Daten vorliegen (sprich die Website muss ein gewisses Maß an Traffic aufweisen). Google Trends liegt vor allem dann mit den Schätzungen daneben, wenn nur ein geringer Anteil der Besucher via Google kommt (stattdessen z.B. viele direkte, wiederkehrende Besucher oder Social Traffic).
Kritik von Webmastern
Kritik am neuen Dienst gibt es jedoch von zahlreichen Website-Besitzern. Zwar gibt es schon ähnliche Dienste, die Google-Daten sind jedoch wesentlich detaillierter und realitätsgetreuer. Konkurrenzanalysen bzw. Marktanalysen werden dadurch einfacher, die Konkurrenten können mehr erfahren als vielen lieb ist.
Die einzige Möglichkeit zum Austragen (Opt-Out) aus Google Trends besteht derzeit darin, den Googlebot per robots.txt gänzlich auszuschließen. Eine Lösung, die natürlich kein vernünftiger Webmaster wählen wird, weil damit auch die Seite aus den Suchergebnissen verschwindet. Mich persönlich stört die Veröffentlichung meines Traffics nicht, Google sollte jedoch auf die Bedenken eingehen und ein akzeptables Opt-Out-Verfahren anbieten. Denn der Suchmaschinenriese zieht es auch vor, dass es keine Daten zu den hauseigenen Websites wie Google, Youtube, Blogger.com, Feedburner, und Doubleclick zu sehen gibt.
Artikel ver�ffentlicht von Thomas Graf am 01. Juli 2008 | Tweet