Google stellt Personal Blocklist als Browser-Extension vor
Eine neue Chrome-Extension namens Personal Blocklist
erlaubt die Entfernung von ganzen Websites aus den Suchergebnissen. Google generiert darüber ach Statistiken, die bei der Spam-Bekämpfung eingesetzt werden könnten.
In den letzten Wochen gingen vermehrt Berichte über Suchmaschinen-Spam durch die großen Medien. Demand Media und Contentfarmen sind dabei ein häufiges Gesprächsthema, aber auch Bloggergate und der Fall JC Penney
erregten einiges an Aufmerksamkeit.
Derzeit ist es nicht mehr die Datenschutz-Problematik, sondern die Qualität der Suchergebnisse, welche im Fokus steht. Google beteuert, dass die Suchmaschine den Spam viel besser erkennt als früher und dass Google gekaufte Links inzwischen gut erkennen
kann. Und sicherlich sind Google Algorithmen heute viel besser als vor einigen Jahren. Aber Spammer haben bei diesem Katz-und-Maus-Spiel ebenso dazugelernt.
Google reagierte auf die Medienberichten mit Aktionismus. Ein dubioser Algorithmus zur Erkennung von negativen Links
und ein verbesserter document-level classifier
zur Erkennung von schlechter Content-Qualität wurden jeweils kurz nach kritischen Medienberichten als Reaktion vorgestellt. Doch das reicht noch lange nicht.
Um der Kritik zu begegnen, hat Google nun ein weiteres neues Feature vorgestellt. Nutzer von Google Chrome können über eine Browser-Extension eine Personal Blocklist erstellen. Dadurch können alle Suchergebnisse einer (Sub-)Domain ausgeblendet werden. Diese wird dann quer über alle Suchanfragen hinweg nicht mehr angezeigt.
Warum dieses Feature in Form einer Extension kommt und nicht direkt bei Google implementiert wird, wurde nicht gesagt. Möglicherweise liegt es daran, dass es in Form einer Extension einfacher und schneller umzusetzen war (die inoffizielle Extension Google Search Site-block Plus für Firefox ermöglicht dies bereits seit 2007). Möglicherweise wird die Personal Blocklist eines Tages auch fest eingebaut falls das Feedback positiv ist.
Interessant ist nicht unbedingt der individuelle Nutzen, sondern dass Google auch Statistiken zu den blockierten Websites sammelt. Diese Meldungen können dann in die zukünftige Entwicklung einfließen — entweder um damit Algorithmus-Änderungen zu evaluieren oder direkt als weiteres Qualitätssignal. Das ändert allerdings nichts daran, dass Google bei der Ermittlung der Qualität besser werden muss. Denn wenn sich Google alleine auf diese Meldungen verlässt, kann es schnell passieren, das jemand zu unlauteren Mittel greift und hunderte Anwender oder Bots die Seiten der Konkurrenz blockieren lässt.
Artikel ver�ffentlicht von Thomas Graf am 16. Februar 2011 | Tweet