Metatags für Content-Syndication und Quellenattribution
Google stellt zwei neue Metatags vor: Ein Metatag zur Kennzeichnung des Originals bei Content-Syndication und einen weiteren Metatag zur Würdigung einer Originalquelle.
Content-Syndication ist prinzipiell eine gängige Praxis in der Medienwelt. Der gleiche mediale Inhalt wird nicht nur vom Urheber veröffentlicht, sondern auch an andere Publikationsmedien lizenziert. Es handelt sich also um eine Zweitverwertung, um damit entweder ein größeres Publikum zu erreichen oder einfach zusätzliche Einnahmen zu verdienen.
Im Web ist Content-Syndication jedoch nicht so weit verbreitet. Die Gründe dafür liegen im SEO-Bereich, es entsteht dabei nämlich Duplicate Content. Der Urheber läuft dabei in die Gefahr, dass der syndizierte Artikel in den Suchmaschinen besser platziert ist als das Original. Die Lizenzierung von Artikeln an andere ist daher entweder teuer oder wird gar nicht gemacht.
Google hat das Problem nun erkannt, und kündigt als erste große Suchmaschine einen neuen Metatag zur Kennzeichnung von syndizierten Inhalten an. <meta name="syndication-source" content="http://www.publisher.com/syndication_source.html" />
sollte sowohl bei der Original-Quelle als auch bei der Kopie eingefügt werden. Im Prinzip funktioniert dieser Metatag wie der vor rund zwei Jahren eingeführte Canonical-Metatag. Bei einem entsprechenden Lizenzabkommen muss der Lizenznehmer natürlich zum Einfügen dieses Metatags verpflichtet werden, der Metatag alleine bei der Originalquelle wird nicht reichen. Der neue Metatag erlaubt redaktionellen Angeboten, Content-Syndication wieder ins Geschäftsmodell aufzunehmen.
Als zweite Neuerung wird ein Metatag zur Quellenattribution angeboten. Hiermit können Credits an die Originalquelle gegeben werden, die zuerst ein Thema aufgegriffen haben: <meta name="original-source" content="www.publisher.com/breaking_news.html">
Es geht dabei nicht um eine Kopie des Inhalts, sondern um eine Würdigung einer (journalistischen) Leistung. Die genauen Auswirkungen sind jedoch nicht bekannt — es ist eine ähnliche Wirkung wie bei einen Link oder ein besonderer Effekt bei Google News zu erwarten. Jedoch ist zu bezweifeln, dass viele diesen Metatag nutzen werden, wenn man dadurch einen Konkurrenten stärkt — bereits jetzt gibt es auf den großen News-Portalen kaum Links zu einer Quelle.
Die beiden neuen Metatags wurden bei Google bereits implementiert, sollen aber erst in der Praxis getestet werden bevor sie die volle Wirkung entfalten. Die neuen Metatags könnten übrigens eine Reaktion auf Forderungen der Verlage nach mehr Leistungsschutz sein — zumindest adressieren die neuen Metatags zwei Probleme von journalistisch arbeitenden Medien.
Artikel ver�ffentlicht von Thomas Graf am 17. November 2010 | Tweet
Mario Hieber 17. November 2010 [#] |
Hm finde das eigentlich sinnvoll - auch wenn wahrscheinlich nicht jeder davon Gebrauch machen wird. Vor allem wenn man eigene Inhalte z.B. bei Artikelverzeichnissen zusätzlich postet würde das ganze sehr viel Arbeit ersparen, weil man keine unterschiedlichen Varianten aus dem Originaltext mehr erstellen muss ... bin schon gespannt ob und wie das ganze dann wirklich aussieht |
Thomas 17. November 2010 [#] |
@Mario: Ich glaube ehrlich gesagt nicht, dass die Artikelverzeichnisse so etwas akzeptieren bzw anbieten würden. Die wollen ja dann mit dem Artikel ranken und davon profitieren. Wenn sie aber quasi auf das Original weiterleiten, wird der Artikel für sie ziemlich wertlos (die genaue Funktionsweise muss man erst testen, aber es wird wohl in diese Richtung laufen) ... |